Wilhelm Kimmich - Selbstporträt
Der Maler
Portrait
Wilhelm Kimmich hat ein außergewöhnlich breites künstlerisches Werk geschaffen. In über 60 Jahren sind - neben unzähligen Zeichnungen - rund 2000 Gemälde entstanden.Die Kunst Wilhelm Kimmichs ist landschaftsgebunden; sie gründet in der großen Tradition der “Schwarzwaldmalerei”. In Kimmichs Bildwelt erscheint der Schwarzwald zur Idee erhoben; die Landschaft wird in ihrem ästhetischen Mehrwert erfahrbar.
Kimmichs Frühwerk steht in seiner gedämpften Farbigkeit in der Nachfolge Hans Thomas und der Gutacher Künstler Wilhelm Hasemann und Curt Liebich.
In der Nachkriegszeit löste sich Kimmich von seinen künstlerischen Vorbildern. In Auseinandersetzung mit der Weltkunst erschloss er sich die bildnerischen Mittel der Klassischen Moderne. Ab Mitte der 1950er Jahre unterzog er das Schwarzwaldbild einer stilistischen “Runderneuerung”. Diese Leistung bestimmt Kimmichs Rang in der südwestdeutschen Kunstgeschichte.
Kimmichs Bildsprache ist dem Spätimpressionismus verpflichtet. Sein reifes Werk überzeugt durch den virtuosen Einsatz der Farbe.
Im Spätwerk bricht Kimmich mit der Kunst des schönen Scheins, um seinen Bildvorstellungen eigenständigen Ausdruck zu verleihen. In Kimmichs letzten Bildern wird die Brüchigkeit des Schwarzwaldmythos in existenziell bedrängender Weise spürbar.
1897
Wilhelm Kimmich wird in Lauterbach geboren
1904 - 1911
Besuch der Volksschule in Lauterbach
ab 1909
erste zeichnerische Versuche
1911 - 1914
kaufmännische Lehre in Lauterbach
1916 - 1920
Kriegsteilnahme und Kriegsgefangenschaft
1920 - 1950
Malerisches Frühwerk
1925/26
Unterricht an der Universität Freiburg
1937
Erste Einzelausstellung
1943 - 1946
Kriegsteilnahme und Gefangenschaft
1946
Unfall, Versteifung der rechten Hand
1949
Heirat mit Hildegard Lutz aus Munderkingen
1950 - 1980
malerisches Hauptwerk
ab 1956
Reisen ins Tessin und nach Italien
1960
Verabschiedung in den Ruhestand
1977
Ernennung zum Ehrenbürger der Gemeinde Lauterbach
1980
Tod der Ehefrau Hildegard
1980 - 1986
malerisches Spätwerk
1986
Wilhelm Kimmich stirbt in Lauterbach